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Julia Bertram

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Artikel von Julia Bertram

Cover Die Angst vor dem Gesundwerden
13.02.2023
Die Angst vor dem Gesundwerden

Eine psychische Erkrankung zu managen ist ein Vollzeit-Job. Sie beeinflusst Alltag, Selbstbild, Karriere, Beziehungen – und das meistens auf eine negative Art. Viele Symptome sind einnehmend, der Verlauf nicht selten chronisch. Neben all dem ist es unglaublich anstrengend und langwierig, in Therapie zu sein. Ich selbst bin es seit Jahren und habe mich von einem stationären Aufenthalt zum nächsten gehangelt. Manchmal hatte ich große Therapieziele vor Augen, oft aber einfach den diffusen Wunsch, dass es mir bitte bald besser gehen soll. Dass ich irgendwie gesund sein möchte.

Die große Frage ist nur, wann ich denn eigentlich als gesund – oder zumindest als gesund genug – gelte. Es wird wohl kaum meine Therapeutin um die Ecke kommen und mir eine toxisch positive Patentlösung in die Hand drücken, mit der mein Leben nur noch in Glitzer getränkt stattfindet. Oder meinen Einweisungsschein samt Diagnose, über die sie einen dicken roten "Geheilt"-Stempel gedrückt hat.

Cover Das Monster in mir
15.03.2022
Das Monster in mir

[Triggerwarnung: Der Text enthält suizidale Gedanken.]

Ich bin 25 Jahre alt und habe eine Emotional Instabile Persönlichkeitsstörung – besser bekannt als Borderline. Bestimmt ist diese Störung vielen ein Begriff. Das Stigma um sie herum von der Wahrheit zu unterscheiden, ist jedoch manchmal gar nicht so einfach. Das wurde mir bewusst, als ich letztes Jahr meine Diagnose bekam und mich seither viel mit der Krankheit auseinandersetzte. Ich selbst unterlag vielen Irrglauben. Natürlich halten die Menschen in meiner Umgebung sich mittlerweile zurück mit der Verbreitung von Stereotypen, die oft verletzend und fast immer falsch sind. Außer, sie wissen nichts davon.  Als ich meinen ersten Ratgeber über die Borderline-Störung in einem Buchladen bestellt habe, fing der Buchhändler umgehend an, von seinem „supernervigen Borderliner-Onkel“ zu erzählen, der ja immer so angespannt sei und so viel Aufmerksamkeit brauche. Er dachte wohl, ich recherchiere nicht aus Eigeninteresse. Man sieht den Menschen ihre Störungen und Krankheiten also scheinbar doch nicht an.

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