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„Bitte geh nicht daran kaputt“ sind die letzten Worte, die ich zu hören bekomme, bevor die Tür ins Schloss fällt. Wie ein verschreckter Käfer befinde ich mich in Schockstarre und sitze immer noch auf der Heizung, spüre, wie Träne für Träne über meine Wangen rollt und von meinem Kinn tropft.
Gestern Abend erzähle ich, dass ich seit Tagen das Gefühl habe, ich müsste weinen, doch nichts passiert. Keine 24 Stunden später platzt es aus mir heraus wie ein gebrochener Damm. Die schlimmste Art des Weinens, die Art, bei der der ganze Körper bebt und zuckt, sich vor Schmerz krümmt und nach Luft schnappt, bis kein Ton mehr zu hören ist, nur das leise Strömen salziger Tränen.
“Fuck, das ist hart“, flüstere ich zu mir selbst, weine einige Minuten vor mich hin. Was soll das heißen, bitte geh nicht daran kaputt? Dass ich emotional unstabil sei und nicht in der Lage wäre, eine Trennung zu verkraften? Nach zehn Sekunden Wut erstarre ich und frage mich ernsthaft, ob die nächsten Tage und Wochen wirklich problematisch grausam werden könnten, schließlich fängt mein neuer Job in 10 Tagen an. „Alles wird gut“, schallt es in meinem Kopf gegen meine Stirn. „Alles wird gut."