„Aufgaben zuhause? Aber ich bin doch nie zuhause! Montags bin ich beim Ballett, dienstags beim Klavier, mittwochs beim Leichtathletik, donnerstags bin ich immer bei meiner Freundin, freitags ist der Sprachkurs und Samstag Hockey.”
WOW! Ich weiß ja nicht, in welchem Moment der Aufzählung ihr gerade ausgestiegen seid, aber ich hatte schon nach dem zweiten meinen Kinnladen nicht mehr unter Kontrolle. Meine Gehirnsynapsen waren dank akuter Empörung in Sekundenschnelle gestört. Und das lag nicht daran, dass mein damaliger Chef bei einem früheren Arbeitgeber ungeplanterweise seine Kinder dabei hatte. Es war vielmehr die Reaktion, die ich erhielt, als ich mediale Früherziehung mit noch anstehenden Hausaufgaben für eines der Kinder übernahm. Die Aufgaben waren wortwörtlich Hausaufgaben. In ersten Sätzen sollten Tätigkeiten aufgelistet werden, bei welchen man zuhause die Eltern unterstützt. Doch anstatt hierauf eine Antwort zu bekommen, erblickten mich zwei ratlose Kulleraugen: „Aufgaben zuhause? Aber ich bin doch nie zuhause!“