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16 Dinge, die ich ganz sicher übers Leben weiß

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„Never a failure, always a lesson“ – das ist so ein Spruch, der ganz sicher von meiner Schwester stammen könnte, denn sie liebt Küchenkalender-Weisheiten. In denen, auch wenn ich es ungerne zugebe, dann ja doch häufig eine ganze Menge Wahrheit steckt.

Die ein oder andere Failure – eher noch den ein oder anderen Fail – hatte ich in meinem jungen Leben definitiv. To name a few: Teenie-Depression, toxische Beziehung, Essstörung, körperdysmorphe Störungen. Ich war das menschgewordene Klischee des unglücklichen, sich selbst hassenden Teenies. Das war stellenweise auf jeden Fall ein ein wilder Ritt, kann ich nicht anders sagen. Ob ich die Weisheit jetzt mit Löffeln gefressen habe? Eher nicht. Aber den ein oder anderen Happen davon habe ich mir sicherlich verdient.

Und vielleicht ist dieser Text hier ebenso für mich wie für euch, wenn ich mal wieder vergessen habe, dass ich ich zumindest etwas im Leben doch schon verstanden habe. Wenn ich mal wieder kurz vergessen habe, wie’s geht und ich eine Art Cheat Sheet brauche. Oder eben ihr.

Credit: Annika Weßbecher fotografiert von Robin Schmiedebach

1) Love the shit out of your body

Eine der schwierigsten und längsten Prozesse unseres Lebens. Ich habe meinen Körper jahrelang geschändet und für das, was er ist, gehasst. Es gibt hierfür keine Anleitung, nicht den einen Weg zur Körperliebe, und ich wünschte, ich könnte euch genau das geben. Alles, was ich sagen kann: Irgendwann kommt der Moment, da ist man es leid, zu leiden, und dann nimmt man sich gedanklich selbst ganz fest in den Arm und bittet um Verzeihung für den Umgang mit sich selbst. Und irgendwann geht einem ein Licht auf, dass der Körper etwas ganz Wunderbares ist, ein Wunder ist, und der einzige Weg für ein friedliches Leben mit ihm die Versöhnung.

2) Growth is uncomfortable, always

Erinnert ihr euch an Wachstumsschmerzen, als ihr Kind wart? Die lassen sich auch auf die Psyche anwenden. Wachstum ist niemals angenehm. Oft wehrt sich alles in uns dagegen, Veränderung anzunehmen. Jemand hat mir mal gesagt: Im Widerstand liegt Wachstum. Und genau da müssen wir rein. Es wird sich lohnen, immer und immer wieder.

3) Your gut knows, it really does!

Wie oft habe ich auf mein Bauchgefühl geschissen, um später entmutigt festzustellen: Hättest du mal besser drauf gehört. Ich glaube, unser Inneres weiß manche Dinge schon, bevor wir das tun. Wie eine Art Kompass. Wir sollten diese Stimme nicht übergehen.

4) Things are never as they seem

Ob es der immerzu strahlende Kollege ist, der in jedem Meeting mit seinem Charisma alle umhaut und in Wahrheit mit starken Depressionen kämpft, oder das scheinbar perfekte Instagram-Model, in dessen Leben alles so unerreichbar aussieht, das abends aber mit gebrochenem Herzen weinend im Bett liegt. Dinge sind (fast) nie so, wie sie scheinen. Es ist immer hilfreich, das im Hinterkopf zu behalten, um allgemein feinfühliger zu werden.

5) Nothing goes unseen

Ich bin fest davon überzeugt: Das Universum vermerkt alles, was wir tun. So let's do good, and we'll recieve good.

6) Food is fuel, not torture

Darüber könnte ich Bücher schreiben – darüber, wie ich ich den Großteil meines Lebens Essen als eine Art Folter angesehen habe, anstatt es für das zu schätzen, was es ist: Nahrung. Sie nährt mich. Sie lässt mich leben. Fucking celebrate that.

7) If you’re the wisest in the room, you’re in the wrong room

Einfach mal ein wenig drauf rumdenken. Punkt.

8) You’re not complicated just because you don’t take shit

In der Psychologie spricht man von "Überangepasstheit", wenn man schon früh gelernt hat, sich für andere immer so leicht wie möglich zu machen. Heute weiß ich: Wenn mir Ungerechtigkeit widerfährt, ist es mein Recht – wenn nicht sogar meine Pflicht – für mich einzustehen. Das macht mich nicht kompliziert, sondern stark.

9) If they want, they will

Ich bin von nichts mehr überzeugt: Wer will, findet einen Weg. Freundschaften, Dating, Beziehungen, Familie – all das kann mal schwer sein, aber nicht ständig. Bestimmt kennst du's von dir selbst: Wenn du etwas um jeden Preis willst, versetzt du dafür Berge, nichts scheint auf einmal unmöglich, du findest Zeit dafür, egal wie. Das gilt für jeden Menschen. Lass dich nicht mit einem Minimum abspeisen – und vor allem, hör auf, dir das dann auch noch schön zu reden.

10) Books make life (so, so much) greater

Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir wünschen, dass alle lesen. Die Welt wäre ein besserer Ort. Mein Gott, wie fabelhaft, ein Buch aufzuschlagen und einfach darin zu versinken. Es heißt, a reader lives a thousand lives before he dies. Warum also nur ein einziges leben?

11) You have to start before you’re ready

Immer darauf warten, dass alle Eckdaten stimmen. Dass alle Umstände richtig sind. Dass der Anlass perfekt ist. Führt wozu? Höchstwahrscheinlich dazu, dass es nie passiert. Fang einfach an. Lauf los. Vielleicht stolperst du mal, vielleicht gehst du mal ein paar Schritte zurück, oder du biegst falsch ab. Und trotzdem bist du deinem Ziel näher.

12) Masturbation is key

Mein Ernst! Die Vorstellung, dass man seinen Körper mit anderen teilt, ohne ihn selbst richtig zu kennen, schätzen und erforschen, erscheint mir absurd. Ich kann von meinem Sexpartner/meiner Sexpartnerin nicht verlangen, mich ins Paradies zu befördern, wenn ich den Weg dorthin selbst doch gar nicht kenne. Also: Hand anlegen.

13) Jealousy has never done any good

Achtung, Kalenderspruch, aber so viel Wahrheit in ihm: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Das Konzept von Eifersucht geht in meinem Kopf einfach nicht auf. Ging es noch nie. Alle reden von Vertrauen als Grundlage einer gesunden Beziehung, erwähnen im gleichen Atemzug dann aber, dass die Abstinenz "gesunder Eifersucht" einen Mangel an Liebe darstellen würde. Hä? Was jetzt, Vertrauen oder nicht? "Gesund" und "Eifersucht" in Kombination ist ein Widerspruch in sich. Wenn der/die Partner:in Scheiße bauen will, hält sie keine Skepsis der Welt davon ab (ich weiß, wovon ich spreche, haha). Klingt im ersten Moment vielleicht beunruhigend, ist es aber nicht. Denn wer das einmal versteht und die Kontrolle loslässt, kann sorglos lieben. Wird man doch enttäuscht, kann man sich immer noch sorgen, sobald es passiert ist – und nicht zusätzlich noch den ganzen Weg dorthin.

14) You can’t save people

Helfen, unterstützen, geben – ja. Aber nicht um jeden Preis. Nicht um den Preis des sich selbst Verlierens. Wer sich nicht selbst retten möchte, kann nicht gerettet werden, sondern zieht lediglich sein Umfeld mit in den Abgrund. Diese Erkenntnis tut oft weh, auch mir, auch heute noch.

15) Some days just suck

Und das ist in Ordnung. Der nächste wird wieder besser. Oder der übernächste. No light without shadow.

16) If you don’t set clear boundaries, they will be overstepped

So oft verschieben wir unsere eigenen Grenzen, Millimeter um Millimeter, bis wir eines Tages zurückblicken und uns fragen, wie es so weit eigentlich kommen könnte. Lasst uns das nicht tun. Lasst uns unsere Grenzen ganz genau im Blick behalten, um Integrität gegenüber uns selbst zu leben.

So, und nun könnte ich bestimmt noch eine ganze Weile so weiterschreiben. Wäre doch aber langweilig. Lieber weiterleben, weiter stolpern, weiter wieder aufstehen und immer weiter, weiter, weiter, um zu lernen, was es noch alles so zu lernen gilt.

7m
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