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Über Tomorrow Instagram
Annika Weßbecher

Annika Weßbecher

Gründerin & Chefredakteurin





Irgendjemand sagte mir einmal, dass ich einen "Ausdruckszwang" hätte, und ich finde, das trifft es nicht schlecht.

Bevor ich mich als junge Erwachsene für ein Modejournalismus-Studium in Hamburg entschied, kritzelte ich schon als Kind wie wild Worte auf Papier: Gedichte, Kurzgeschichten, anderen Kram. Und irgendwann dann eben hauptberuflich im Bereich Lifestyle, Beauty und Mode – bis ich feststellte, dass mir das Leben als Redakteurin nicht die Erfüllung bringt, die ich mir wünsche. Also schreibe ich heute immer noch, nur eben für mich und für euch, und nur noch das, was ich möchte.

Egal ob geschrieben, gesprochen oder gelesen – Worte faszinieren mich. Ich hoffe, mit meinen Worten und meinem Baby TOMORROW auch euch faszinieren zu können.

Artikel von Annika Weßbecher

Cover Dear Diary, Seite 6: Fünfundvierzig Quadratmeter
23.10.2023
Dear Diary, Seite 6: Fünfundvierzig Quadratmeter

Vor 2541 Tagen bin ich 645 Kilometer weit entfernt in einen kleinen LKW gestiegen, um meinen Weg in die große weite Welt anzutreten. Naja, zumindest fühlt sich das mit jungen 19 Jahren an wie die solche.

Ein Mädchen, ein Traum, viele, viele Kisten. Das Ziel: Ausbrechen. Ausbrechen aus dem kleinen Heimatort, der sich mit jedem vergangenen Jahr, das ich dort verbrachte, anfühlte, als würden seine Mauern immer näher zusammenrücken. Der kleine Heimatort, der mich wohlgehütet aufwachsen ließ, in mitten eines wunderschönen Elternhauses, grünen Wiesen und Straßen, in denen alle alle grüßen. Der kleine Heimatort, der viel zu klein war für den Horizont, den ich mir für mein Erwachsenen-Ich ausmalte.

Und dann war alles zum Greifen nah: Meine erste eigene Wohnung, das Studium in der Großstadt, der Plan, mein Wunschleben in Realität zu verwandeln.

Heute, 2541 Tage später, 26 Jahre alt, muss ich Tschüss sagen – Tschüss an meine fünfundvierzig Quadratmeter, die mich vom Mädchen zur Frau machten.

Cover Das unbequemste Interview mit zwei Porn Performern
23.03.2023
Das unbequemste Interview mit zwei Porn Performern

"Ich bin am Wochenende am Set unseres neuen Porno-Produktion dabei. Hast du Lust, den beiden Darstellern ein paar Fragen zu stellen?" Selten habe ich zu irgendetwas schneller Ja gesagt als zu dieser Frage. Denn es gibt vermutlich wenige Arbeitsbereiche, um die sich so viele Stigmata und Doppelmoral ranken wie in der Porno-Industrie. Und definitiv gab es auch wenige Interviews, bei denen mir in so kurzer Zeit so viele Fragen in den Kopf schossen.

Dass die Industrie – bzw. die Menschen, die in ihr arbeiten – endlich ihr verschmutztes Image verlieren, dafür setzen sich nicht nur die Darsteller:innen Serafina Sky und Noir So ein, sondern auch CHEEX. CHEEX ist eine Sexual Pleasure Plattform, die erotische Filme, Audios und Sex Education/Aufklärung anbietet. Und im Gegensatz zum stigmatisierten Porno-Klischee vor allem eines ist: Ethisch, fair, echt. Dabei trotzdem liebevoll, heiß, schmutzig, divers – nur eben ohne Ausbeutung oder Diskriminierung.

Serafina, die zwischen Belgien und den USA pendelt, und Noir, welcher in Berlin liebt – wir danken euch sehr für eure Offenheit. Schließlich wissen wir, dass ihr auch so schon einiges in der Öffentlichkeit von euch preisgebt. Legen wir los.

Cover Das unbequemste Interview mit OnlyFans-Model Thanni Hoang
03.02.2023
Das unbequemste Interview mit OnlyFans-Model Thanni Hoang

Ich kenne Thanni schon seit einigen Jahren. Und zwar vor allem als das: eine krasse Frau. Durch und durch. Begegnet sind wir uns vor einigen Jahren in unserer damaligen Arbeit in einem Club hinter der Bar. Und schon da hat sie unmissverständlich deutlich gemacht: I don't take shit from anybody.

Diese Linie fährt sie auch heute noch. Denn die 30-Jährige ist nicht nur rund um die Uhr in der "klassischen" Business-Welt unterwegs, sondern seit Anfang 2022 so ganz nebenher auch noch auf OnlyFans vertreten. Und lebt diesen "Nebenjob" so casual, wie man es nur tun kann. Falsche Scham? Nicht mal im Ansatz. Sie steht zu dem, was sie macht. Eigentlich doch selbstverständlich im Jahre 2023, könnte man meinen – aber trotzdem: Um die Plattform ranken sich immer noch Vorurteile, User:innen werden immer noch dafür geshamed, offen mit ihrem Körper, ihrer Sexualität umzugehen.

Ich habe Thanni zum unbequemsten Interview getroffen.

Cover 16 Dinge, die ich ganz sicher übers Leben weiß
12.01.2023
16 Dinge, die ich ganz sicher übers Leben weiß

„Never a failure, always a lesson“ – das ist so ein Spruch, der ganz sicher von meiner Schwester stammen könnte, denn sie liebt Küchenkalender-Weisheiten. In denen, auch wenn ich es ungerne zugebe, dann ja doch häufig eine ganze Menge Wahrheit steckt.

Die ein oder andere Failure – eher noch den ein oder anderen Fail – hatte ich in meinem jungen Leben definitiv. To name a few: Teenie-Depression, toxische Beziehung, Essstörung, körperdysmorphe Störungen. Ich war das menschgewordene Klischee des unglücklichen, sich selbst hassenden Teenies. Das war stellenweise auf jeden Fall ein ein wilder Ritt, kann ich nicht anders sagen. Ob ich die Weisheit jetzt mit Löffeln gefressen habe? Eher nicht. Aber den ein oder anderen Happen davon habe ich mir sicherlich verdient.

Und vielleicht ist dieser Text hier ebenso für mich wie für euch, wenn ich mal wieder vergessen habe, dass ich ich zumindest etwas im Leben doch schon verstanden habe. Wenn ich mal wieder kurz vergessen habe, wie’s geht und ich eine Art Cheat Sheet brauche. Oder eben ihr.

Cover 6 überbewertete Sex-Szenen, die nur in Filmen richtig geil sind
10.08.2021
6 überbewertete Sex-Szenen, die nur in Filmen richtig geil sind

Irgendein gerade so zufrieden stellendes Liebesdrama. Ich sitze mit meiner besten Freundin auf der Couch. Die beiden Protagonist:innen haben sich wegen irgendeiner Lappalie in den Haaren, es wird diskutiert, geschimpft, wild gestikuliert. Die hitzige Anspannung zwischen beiden schlägt auf einmal um in Geilheit. Und ehe wir uns versehen, läuft er auf sie – die zufällig mit dem Rücken zur Wand steht – zu, drückt sie gegen gegen den harten Stein, streift ihr Kleid nach oben, hebt sie hoch und stößt in sie hinein. Klassischer Wallfuck. Aus meiner Freundin und mir sprudelt es nahezu gleichzeitig hinaus: "So ein Bullshit, das machen die immer nur in Filmen!"

Cover Dear Diary, Seite 5: Ich bin neu verliebt
11.08.2022
Dear Diary, Seite 5: Ich bin neu verliebt

Alles kam, wie es nicht sollte

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass er vermutlich jeden Morgen zur selben Tasse greift. Dass er seine Zähne nach einem ganz bestimmten Schema putzt. Dass er sich vielleicht in der Dusche immer erst den Brustkorb, dann die Arme, den Bauch und erst zum Schluss Beine und Rücken einseift. Die meisten von uns haben sicherlich sogar eine gewisse Reihenfolge was das Öffnen ihrer Apps angeht, die sie durchscrollen, wenn sie mal wieder die Flucht ins Digitale packt. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere – von großen Entscheidungen bis zu den ganz, ganz kleinen, die sich nahezu nichtig anfühlen. Unser Handeln folgt oft einem Schema F, weil wir Kontrolle lieben. Ein Gerüst, einen Rahmen, ein Auffangnetz, das uns ein Gefühl von Sicherheit und Komfort vermittelt. Aber die Wahrheit lautet wie folgt: Kontrolle ist eine Illusion.

Cover "Was bedeutet Glück für dich?"
01.08.2022
"Was bedeutet Glück für dich?"

Es ist die alte Leier: Schlimme Dinge passieren, das Leben ist eine Sinuskurve, es wird immer erst scheiße, bevor's schön wird, die Welt kann ein furchtbarer Ort sein. Ja – das alles stimmt. Life's a goddamn rollercoaster! Doch während wir in dieser Bahn sitzen, sollten wir's uns so schön wie möglich machen. Freude in den kleinen Dingen finden. Fremde anlächeln. Die Extrameile gehen. Den Alltag auch mal romantisieren. Das feiern, was da ist.

Wer die Augen öffnet, sieht: Vieles kann so schön sein.

Und weil wir die Schönheit mit euch teilen wollen, haben wir unsere Leserinnen und Leser danach gefragt, was Glück für sie bedeutet. Apropos schön: Es ist schön, dass es euch gibt. Hat euch das heute schon mal jemand gesagt?

Cover 9 Frauen erzählen, wie sich Endometriose für sie anfühlt
14.01.2022
9 Frauen erzählen, wie sich Endometriose für sie anfühlt

Eine von zehn.

Eine von zehn Frauen leidet an Endometriose. Dabei sind verschiedene Organe von Entzündungen und Zysten befallen ("Endometriose-Herden"), die eine ganze Bandbreite von Symptomen verursachen können: unsägliche Schmerzen während und vor der Periode, beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen. Schwindel bis hin zur Ohnmacht, ein unerfüllter Kinderwunsch. Eine von zehn. Und trotzdem gilt die chronische, nicht heilbare Krankheit als "Volkskrankheit, die keiner kennt". Ich bin gar versucht, zu sagen: "Volkskrankheit, die niemanden interessiert." Wie kann das sein?

Meine Geschichte schrieb ich im letzten Jahr nieder, als die Diagnose endlich kam, für die ich jahrelang kämpfen musste, weil die längste Zeit kein:e Ärzt:in gewillt war, sich ihrer Stellung zu widmen. Das ist jetzt ein gutes halbes Jahr her. Angefreundet habe ich längst nicht mit ihr – angenähert aber schon. Und das vor allem dank zahlreicher Gespräche mit weiteren Betroffenen. Es war traurig und tröstend zu gleich, zu erfahren, wie viele Frauen den gleichen Kampf kämpfen. Traurig, weil die meisten ihrer Geschichten meiner eigenen so sehr ähneln, wenn nicht sogar übertreffen. Und tröstend, weil man sich endlich gehört fühlt.

Ich möchte, dass noch viel mehr Menschen diesen Frauen zuhören. Für weniger Tabu und mehr Sensibilität. Hier erzählen sie, wie sich ihre Endometriose für sie anfühlt.

Cover Dear Diary, Seite 3: Wie komme ich hier raus?
12.12.2021
Dear Diary, Seite 3: Wie komme ich hier raus?

[Triggerwarnung: Dieser Text enthält explizite Beschreibungen einer Panikattacke.]

Atme, denke ich. Alles ist gut. Nichts ist gut, antwortet mein Körper, während irgendwo ganz tief in meinem Bauch ein Gefühl der Unruhe mit gewaltiger Wucht gegen meine Rationalität anzukämpfen versucht. Sei nicht albern, denke ich. Ein Schritt vor den anderen, Rücken gerade, die Schultern einmal ausschütteln. Es wird nicht passieren, ich habe die Lage im Griff. Linker Fuß, rechter Fuß, Blick nach vorne, zielgerichtet, bis ich mein Auto erreiche. Ich fühle mich wahnwitzig, als ich die Tür aufreiße und noch im selben Atemzug hinter mir schließe, als verfolge mich irgendjemand, der in Wahrheit gar nicht existiert. Beide Hände um das Lenkgrad, Stabilität spüren, die Füße in den Boden drücken. Atmen. Ich atme schneller, als ich will. Atme langsamer, Gott verdammt! Mein Herz bricht aus seinem gewöhnlichen Rhythmus aus. Wird schneller und schneller. Das Gefühl in meinem Bauch bahnt sich seinen Weg in meine Brust, droht, sie zu sprengen.

Es passiert doch. Bitte nicht, fleht eine innere Stimme, bitte nicht. Der Rollkragen um meinen Hals legt sich enger. Der Stoff auf meiner Haut verwandelt sich in Millionen kleiner Nadeln. Die Temperatur im Raum steigt. Mein Atem wird zu Hecheln. Der Damm der Tränen bricht. In diesem Moment stoppe ich den Widerstand, gebe mich meiner Panikattacke ganz hin. Was dann passiert, weiß ich nicht. 

Cover Frauen und Männer berichten von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
07.10.2021
Frauen und Männer berichten von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz

Sexuelle Anspielungen, aufdringliche Blicke, obszöne Worte oder Gesten, unerwünschte Berührungen – sexuelle Belästigung ist immer, wie soll ich es gelinde ausdrücken, widerlich. Besonders widerlich, falls das ein sinnvoller Ausdruck ist, ist sexuelle Belästigung jedoch am Arbeitsplatz. Wegen des Machtgefälles, welches – in diesem Fall unabhängig vom Geschlecht – alleine schon gegeben ist durch die berufliche Hierarchie.

Bevor ich mich diesem Thema aktiv zuwandte, um diesen Text zu verfassen, dachte ich, ich hätte damit glücklicherweise noch nie Erfahrungen gemacht. Doch je tiefer ich in meinem Gedächtnis grub, desto fündiger wurde ich. Mir wurde klar: Es war nicht so, als hätte ich nie etwas Derartiges erlebt – ich sperrte es einfach ganz tief weg, um mich selbst nicht mehr damit konfrontieren zu müssen.

Es begann bereits in Schul- und Uni-Zeiten: Ein Lehrer, der bei einer Zufallsbegegnung außerschulisch im besoffenen Zustand mit mir rummachen wollte, ein Dozent, der meine (fachbezogenenen) Mails spät abends mit dem Kommentar "Jetzt, wo ein langer Arbeitstag geschafft ist, bist du die Nummer Eins auf meiner privaten To-Do-Liste, zwinker" beantwortete. Später dann mein Chef in einem der Nachtclubs, in denen ich hinter der Bar stand, der mich zugedröhnt nach der Schicht mit zu sich nach Hause nehmen wollte. Mehrmals.

Denke ich heute darüber nach, kitzelt der Würgereiz schon in meiner Kehle. Daher suchte ich den Dialog mit euch, fragte euch nach euren Geschichten... und war erschüttert von ihnen. Lasst sie uns anhören.

Cover Das unbequemste Interview mit Domina Manuela Freitag
11.09.2021
Das unbequemste Interview mit Domina Manuela Freitag

Vor Interviews bin ich selten nervös. In den letzten Jahren interviewte ich zahlreiche Menschen – unbekannt, bekannt, berühmt. Heute ist irgendetwas anders, mein Herz klopft schneller als sonst, als ich auf den Anruf warte.

Den Anruf von Manuela Freitag, 57 Jahre alt, dienstälteste Domina auf Hamburgs berühmter Herbertstraße. Am 3. September erschien ihr erstes Buch "Herbertstraße. Kein Roman". 286 Seiten voller ungeschönter Wahrheiten über das Leben einer Frau, das viele als unkonventionell beschreiben würden:

Manuela prostituiert sich im zarten Alter von nur 12 Jahren, gelockt von der Aussicht auf großes Geld und den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Irgendwann reißt sie sich von Zuhältern und Freiern los, wird Domina.

Mein Herz klopft schneller, weil ich es nicht erwarten kann, zu erfahren, welche Seele sich hinter dem Lack und Leder verbirgt. Dass Frauen in dieser Branche heute noch immer von der Gesellschaft verstoßen und verurteilt werden, möchte ich nicht akzeptieren. Und als der Anruf endlich kommt und ich den Hörer abnehme, stelle ich schnell fest: Diese Frau ist stark. Furchtlos. Klug. Hat ein gutes Herz. Und nimmt kein Blatt vor den Mund – gar keins.

Hier kommt das unbequemste Interview mit Manuela Freitag.

Cover Warum Selfcare zu stark romantisiert wird – und was es eigentlich bedeutet
19.09.2021
Warum Selfcare zu stark romantisiert wird – und was es eigentlich bedeutet

Selfcare, Selflove, Me Time.

Schlagwörter, die uns in der heutigen Zeit überall entgegenspringen. Ob auf Instagram, Pinterest und Co., Gesprächen mit unseren Liebsten, in Netflix-Serien oder Zeitschriften: Der Akt des sich selbst Liebens gilt als Maxime des Erwachsenseins. Ein Akt, der meist ziemlich romantisiert wird. Wir sehen Schaumbäder, Kuscheldecken, Duftkerzen und Pizza, die im Bett gegessen wird, während zum 6. Mal "Friends" auf dem Laptop läuft und die Vorhänge zugezogen sind. Ein schönes Bild, zweifelsfrei. Aber auch ein Bild, das irgendwie nicht ganz vollständig ist. Und vielleicht nicht unbedingt immer zum Ziel führt.

Cover Dear Diary, Seite 2: Ich fühle mich einsam
17.08.2021
Dear Diary, Seite 2: Ich fühle mich einsam

Die längste Zeit sträubte ich mich dagegen, zu sagen, dass ich mich einsam fühle. Einsam, das ist was für Loser. Ich bin kein Loser. Ergo kann ich auch nicht einsam sein. Es passte nicht in mein Bild der emanzipierten, selbstständigen und ehrgeizigen Frau, die sich doch immer damit rühmt, zu sagen, wie gerne sie alleine sei, wie gut sie mit sich klarkäme. Und das tue ich. Wirklich. Ich liebe mich, und es ist das vermutlich größte Geschenk, das ich mir je selbst gemacht habe, zu dieser Erkenntnis zu kommen. Und dennoch sage ich es jetzt, ja, ich sage es zum ersten Mal laut, obwohl es sich unbequem anfühlt, ich sage es, weil nur im Widerstand Wachstum liegt: Ich fühle mich einsam.

Cover Das unbequemste Interview mit Willy Iffland
28.07.2021
Das unbequemste Interview mit Willy Iffland

Gäbe es ein männliches Pendant zu Carrie Bradshaw aus "Sex and the City" – "There was a woman who lived in a shoe" – in Leipzig statt New York, es hieße Willy Iffland. Gut, dieser sammelt keine High Heels, sondern Sneaker, und muss trotz dieses Lebensstils auch nicht überlegen, wie er seine nächste Miete bezahlen kann, denn der 31-Jährige gehört zur Top-Liga der deutschen "Sneaker-Bubble". Einer Welt, die für Außenstehende, die mit ihrem BILLY Schuhregal von Ikea ganz gut über die Runden kommen, völlig ungreifbar wirkt, irgendwie auch bizarr. Aber auch einer Welt, die richtig spannend wird, sobald man in sie eintaucht. Wir haben mit dem Content Creator, Ex-Wahl-Berliner und Agentur-Co-Gründer – dem mittlerweile 250.000 Menschen auf Instagram folgen – über seinen vor 10 Jahren entstandenen Schuhtick gesprochen. Hier kommt das unbequemste Interview mit Willy Iffland.

Cover Lustkiller Lockdown
08.07.2021
Lustkiller Lockdown

"Sex in einer Beziehung ist nicht alles, aber eine Beziehung ohne Sex ist nichts." So oder so ähnlich lautet eine weitläufig bekannte Philosophie unserer Gesellschaft. Wer offen zugibt, länger mal auf dem Trockenen zu sitzen, wird oft mit mitleidigen Blicken bombardiert, als läute das ganz klar das Ende der Beziehung ein. Nun schlagen wir uns aber seit knapp 1,5 Jahren mit einer weltweiten Pandemie rum. Monate über Monate verbrachten wir im Lockdown. Und der brachte in so einigen Haushalten alles hoch. Alles – außer einer starken Libido.

Cover Diagnose Endometriose – zwischen Erleichterung und Verzweiflung
18.06.2021
Diagnose Endometriose – zwischen Erleichterung und Verzweiflung

Ich habe so lange darauf hingefiebert. Auf diesen einen Eingriff, der endlich Klarheit bringen soll. Der Tag ist gekommen. Und als ich zuhause am Morgen der Operation unter der Dusche stehe, fließen die Tränen einfach so aus mir heraus. Ich habe Angst. Schreckliche Angst vor einer Diagnose, die längst überfällig war. Als ich einige Stunden später aus der Narkose aufwache, stellt sich heraus: Die Angst war berechtigt.

Cover 5 Dinge, die ich aus meinen Beziehungen gelernt habe
01.06.2021
5 Dinge, die ich aus meinen Beziehungen gelernt habe

Let's be honest: Love can be a fucking battlefield. Nicht grundlos erhalten wir ganze 795 Millonen Google-Einträge, wenn wir "Relationships" in die Suchleiste hacken. Nicht umsonst wurden bis dato um die 100 Millionen Bücher über die Liebe verfasst. Nicht umsonst handelt jeder 2. Song weltweit genau davon. Beziehungen können vieles sein, nein alles – schön, bereichernd, harmonisch, herausfordernd, oder auch toxisch, missbräuchlich, unerwidert, unausgeglichen. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Ob sie scheitern oder nicht, sie lehren einen so, so viel. Hier kommen 5 Lektionen, die bei mir am stärksten hängengeblieben sind.

Cover Leben mit Lipödem: Zia (28) über eine Krankheit, die das Leben schwer macht
24.07.2021
Leben mit Lipödem: Zia (28) über eine Krankheit, die das Leben schwer macht

(Triggerwarnung: Der Artikel zeigt weiter unten ein Bild aus dem OP.)

Knapp 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einem Lipödem, darunter fast nur Frauen. Die Dunkelziffer wird viel höher geschätzt. Bei der krankhaften Fettverteilungsstörung verspüren Betroffene Symptome wie extreme Schmerzen und unkontrollierte Gewichtszunahme in Armen und Beinen, wuchernde Fettpolster, Erschöpfung und Abgeschlagenheit. Ohne Aussicht auf Heilung. Obwohl die Krankheit weit verbreitet ist, wird sie doch nicht offen thematisiert und ist noch immer nicht vollständig erforscht. Aus diesem Grund unterhielt ich mich mit der Hamburgerin Zia, die sich nach langem Leidensweg jetzt zum zweiten Mal unters Messer gelegt hat, um ihre sprichwörtlichen Lasten loszuwerden.

Cover Dear Diary, Seite 4: Heute ist ein Tag wie jeder andere
24.02.2022
Dear Diary, Seite 4: Heute ist ein Tag wie jeder andere

Heute ist ein Tag wie jeder andere. Der Wecker klingelt um 7.00 Uhr, genau wie an jedem anderen Tag. Dieselbe Uhrzeit, dasselbe Szenario: Schlummern. Schlummern. Schlummern. Mein Freund ist genervt davon, dass meine Hand und der Snooze-Button meines Weckers eine so innige Beziehung führen, ich bin genervt davon, dass es ein Tag ist wie jeder andere. Kurz vor 8 stehe ich auf, mich trifft die immer wiederkehrende Erkenntnis: Ich hab mir eine Stunde potentiell friedlichen Schlaf geraubt. 

Der Blick in den Spiegel, ein kurzer Anflug von „Ihgitt“, bis sich die Kissenabdrücke auf meiner Stirn entknittert haben, das Gesicht gewaschen, die Zähne geputzt, die Haare gebürstet sind. Ich werde heute nicht das Haus verlassen, glaube ich. Zumindest nicht, weil es dafür einen triftige Grund gibt. Außer für den Einkauf oder den kurzen Spaziergang um den Block, zu dem mein schlechtes Gewissen mich spätestens zur Mitte der Woche veranlasst. Trotzdem schminke ich mich. Einerseits rede ich mir ein, dass mir das gut tut, andererseits empfinde ich, dass das von mir verlangt wird. Von wem auch immer. 

Cover Das unbequemste Interview mit Liberta Haxhikadriu
20.02.2022
Das unbequemste Interview mit Liberta Haxhikadriu

Wer in oder um Hamburg herum lebt und Sozialen Medien nicht gänzlich fremd ist, der kommt kaum an ihr vorbei. 164 Zentimeter geballte Energie gepaart mit albanischem Feuer und einer kleinen Prise selbstironischem Alman-Dasein: Liberta Haxhikadriu ist nicht nur eine der beliebtesten Influencerinnen des Landes, sie ist auch noch viel mehr – Podcasterin, Moderatorin, Model, Sprecherin, Multitalent in jeder Hinsicht. Noch dazu schön und unfassbar witzig. Klar!

Geboren im Kosovo, aufgewachsen an der Ostsee, heute in Hamburg. Wer Stories à la "Hallo, meine Lieben" und Rabatt-Codes für jeden Mist erwartet, kommt bei der 31-Jährigen nicht auf seine Kosten. Sie ist das beste Beispiel dafür, dass Influencen nicht gleich Cringe bedeutet und dass hinter dieser Berufsbezeichnung – entgegen der immer noch vorherrschenden Annahme des Normalos – verdammt viel Arbeit, Konzept und Disziplin stecken.

Speaking of: Wo Influencer oder Content Creator sind, sind auch Schubladendenken und Vorurteile nicht fern. Und genau diese servieren wir Liberta heute im unbequemsten Interview auf dem Silbertablett.

Bon Appétit!

Cover Art Meets Education – ein Bildungsprojekt mit Herz
Cover Fritz Meise – der eher ungewöhnliche Gründer
26.08.2021
Fritz Meise – der eher ungewöhnliche Gründer

Vor einigen Wochen erreicht mich ein Pressepäckchen der Marke VEDRA. Als ich es öffne, erwartet mich eine weiße kleine Karton-Schachtel, die im ersten Moment aussieht wie eine Parfüm-Verpackung. Ich nehme den Deckel ab und sehe einen Glasflakon mit milchig-weißiger Flüssigkeit darin. Darauf die Lettern "THE ESSENTIAL". Was erneut daherkommt wie ein teurer Duft, den man gerne auch als Deko-Element im eigenen Apartment ausstellt, ist in Wahrheit Gleitgel. Gleitgel mit CBD. Ich bin im ersten Moment etwas verwirrt. Gleitgel kenne ich bisher nur in billigen, länglichen Plastik-Behältern, die designt sind wie meine Power-Point-Präsentationen aus der 8. Klasse.

Das hier jedoch ist sexy. Ästhetisch. Erwachsen. Duftet kaum. Macht Lust auf mehr. Das Gesicht dahinter? Fritz Meise. Ein 25-jähriger gebürtiger Bremer, der sich irgendwann letztes Jahr dachte: Gleitgel kann ich besser.

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