gibt es denn
noch irgendetwas, irgendwo
für das sich alles das
hier lohnt?
Alle Artikel
"Ich bin am Wochenende am Set unseres neuen Porno-Produktion dabei. Hast du Lust, den beiden Darstellern ein paar Fragen zu stellen?" Selten habe ich zu irgendetwas schneller Ja gesagt als zu dieser Frage. Denn es gibt vermutlich wenige Arbeitsbereiche, um die sich so viele Stigmata und Doppelmoral ranken wie in der Porno-Industrie. Und definitiv gab es auch wenige Interviews, bei denen mir in so kurzer Zeit so viele Fragen in den Kopf schossen.
Dass die Industrie – bzw. die Menschen, die in ihr arbeiten – endlich ihr verschmutztes Image verlieren, dafür setzen sich nicht nur die Darsteller:innen Serafina Sky und Noir So ein, sondern auch CHEEX. CHEEX ist eine Sexual Pleasure Plattform, die erotische Filme, Audios und Sex Education/Aufklärung anbietet. Und im Gegensatz zum stigmatisierten Porno-Klischee vor allem eines ist: Ethisch, fair, echt. Dabei trotzdem liebevoll, heiß, schmutzig, divers – nur eben ohne Ausbeutung oder Diskriminierung.
Serafina, die zwischen Belgien und den USA pendelt, und Noir, welcher in Berlin liebt – wir danken euch sehr für eure Offenheit. Schließlich wissen wir, dass ihr auch so schon einiges in der Öffentlichkeit von euch preisgebt. Legen wir los.
Wer in oder um Hamburg herum lebt und Sozialen Medien nicht gänzlich fremd ist, der kommt kaum an ihr vorbei. 164 Zentimeter geballte Energie gepaart mit albanischem Feuer und einer kleinen Prise selbstironischem Alman-Dasein: Liberta Haxhikadriu ist nicht nur eine der beliebtesten Influencerinnen des Landes, sie ist auch noch viel mehr – Podcasterin, Moderatorin, Model, Sprecherin, Multitalent in jeder Hinsicht. Noch dazu schön und unfassbar witzig. Klar!
Geboren im Kosovo, aufgewachsen an der Ostsee, heute in Hamburg. Wer Stories à la "Hallo, meine Lieben" und Rabatt-Codes für jeden Mist erwartet, kommt bei der 31-Jährigen nicht auf seine Kosten. Sie ist das beste Beispiel dafür, dass Influencen nicht gleich Cringe bedeutet und dass hinter dieser Berufsbezeichnung – entgegen der immer noch vorherrschenden Annahme des Normalos – verdammt viel Arbeit, Konzept und Disziplin stecken.
Speaking of: Wo Influencer oder Content Creator sind, sind auch Schubladendenken und Vorurteile nicht fern. Und genau diese servieren wir Liberta heute im unbequemsten Interview auf dem Silbertablett.
Bon Appétit!
Vor allem im schier endlos währenden Tunnel der Corona-Pandemie – aber auch sonst, zwischen den eigenen kleineren und größeren Problemen des Alltags – fällt es leicht, versehentlich das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Zu vergessen, dass unsere Welt gerade nicht nur einen einzigen Kampf führt, sondern in ihr etliche Probleme wabern, schon immer waberten.
Ein großes davon ist der Zugang zu Bildung in ärmeren Ländern. Ich verabrede mich mit Anika Luisa Henkemeier von der NGO (Non-Governmental Organisation) Art Meets Education, um zu erfahren, wie sich ein Kollektiv engagierter Menschen diesem Kampf annimmt und dabei einen besonderen Ansatz verfolgt: Ihre gemeinsame Mission ist es, Bildung durch Kunst zu schaffen – genauer gesagt Bildung durch Fotografie. Und das durch die Augen von Kindern.
Ein Projekt, vor dem wir so viel Respekt haben, dass wir auch euch davon berichten möchten.
Eine von zehn.
Eine von zehn Frauen leidet an Endometriose. Dabei sind verschiedene Organe von Entzündungen und Zysten befallen ("Endometriose-Herden"), die eine ganze Bandbreite von Symptomen verursachen können: unsägliche Schmerzen während und vor der Periode, beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen. Schwindel bis hin zur Ohnmacht, ein unerfüllter Kinderwunsch. Eine von zehn. Und trotzdem gilt die chronische, nicht heilbare Krankheit als "Volkskrankheit, die keiner kennt". Ich bin gar versucht, zu sagen: "Volkskrankheit, die niemanden interessiert." Wie kann das sein?
Meine Geschichte schrieb ich im letzten Jahr nieder, als die Diagnose endlich kam, für die ich jahrelang kämpfen musste, weil die längste Zeit kein:e Ärzt:in gewillt war, sich ihrer Stellung zu widmen. Das ist jetzt ein gutes halbes Jahr her. Angefreundet habe ich längst nicht mit ihr – angenähert aber schon. Und das vor allem dank zahlreicher Gespräche mit weiteren Betroffenen. Es war traurig und tröstend zu gleich, zu erfahren, wie viele Frauen den gleichen Kampf kämpfen. Traurig, weil die meisten ihrer Geschichten meiner eigenen so sehr ähneln, wenn nicht sogar übertreffen. Und tröstend, weil man sich endlich gehört fühlt.
Ich möchte, dass noch viel mehr Menschen diesen Frauen zuhören. Für weniger Tabu und mehr Sensibilität. Hier erzählen sie, wie sich ihre Endometriose für sie anfühlt.